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Pferdekauf ist Vertrauenssache!

„Pferdekauf
ist
Vertrauenssache“
Das
ist ja an und für sich nichts Neues, aber die so manches Mal doch eher etwas
überstrapazierte Formulierung, sollte vielmehr dazu beitragen, dass
 
euer Traum vom eigenen Pferd, nicht zum Alptraum wird!
Für
den Verkäufer ebenso, wie für den Käufer eines Pferdes. Aus unserer Jahrzehnte langer
Erfahrung im Kauf- und Verkauf von Sport- und Freizeitpferden geben wir Ihnen
hier einen möglichen Ratgeber mit an die Hand.
„Über Sieben
Brücken musst du gehen“, damit dein Traum vom eigenen Pferd, nicht zum Alptraum wird!

Die 1. Brücke            
„Die Kontaktaufnahme“
Sie
haben
ein interessantes Pferd über Bekannte, Internet, Zeitungsanzeige,
Schwarzes
Brett oder wie auch immer für sich entdeckt. 

Sie nehmen Kontakt zum
Anbieter
dieses Pferdes auf und lassen sich die Stärken und Schwächen des
angebotenen
Pferdes erläutern. 

Jedes Pferd hat seine Geschichte! 
Jeder
Anbieter, ob Pferdehändler, Züchter oder Privatmensch, sollte die
Geschichte seiner Pferde kennen. – Und jeder Reiter hat seine
Geschichte. Die
Kontaktaufnahme sollte auch dazu dienen, Ihre Geschichte und die
Geschichte des
angebotenen Pferdes etwas abzugleichen.
Dieses
erste  Gespräch verlief  positiv und Sie haben ein gutes Gefühl
bei diesem Anbieter? 

Wenn ja, dann vereinbaren
Sie einen Termin zum Probereiten!

Die 2.
Brücke             „Der
magische Moment der
 ersten Begegnung“
Sie
kommen in die Stallung des Anbieters und sehen das für Sie interessante Pferd 

das 1. Mal in seiner vollen Pracht und leibhaftig vor sich.
Ein magischer Moment! 

Kommt was rüber? 
Funkt es zwischen Ihnen und dem Pferd? 
Wenn ja, dann sollten
Sie sich näher mit diesem befassen, 

wenn nein, 
kann das auch was zwischen
Ihnen und diesem Pferd werden, 

aber das wird mit Sicherheit mehr an Zeit in
Anspruch nehmen.

Nachdem
der erste Eindruck positiv war, machen Sie sich ein Bild davon, wie dieses
Pferd sich in dessen Boxe oder allgemein gegenüber anderen Pferden die
mit in der Stallung sind, verhält. 

Ein seriöser Anbieter stellt Ihnen das
angebotene Pferd immer auch in dessen Boxe, Offenstall oder wo es auch immer
wohnt, vor. 

Es ist wichtig zu sehen, wie sich dieses Pferd in seiner
„gewohnten“ Umgebung verhält. Wie verhält es sich, wenn Sie sich zu ihm in die Boxe begeben?
Wie
verhält es sich, wenn es in der Boxe gerade beim Fressen ist und Sie stellen
sich einfach neben dieses Pferd? 
Das
Verhalten des Pferdes ist natürlich immer eine individuelle Sache, 

spiegelt Alter
und Ausbildungsstand wider. 

Wichtig für Sie ist dabei aber Ihre Empfindung. 
Das gezeigte Verhalten des Pferdes sollte Sie aber ansprechen!

Die 3.
Brücke       „Bist
du bei mir oder …..“
Lassen
Sie das Pferd aus dessen Stallung führen und beobachten Sie dabei,
worauf sich das Pferd am meisten konzentriert. 

Hat es seine Hauptaufmerksamkeit
beim Führenden, also seinen Kopf auf Führhandhöhe oder schaut es hoch erhobenen
Hauptes nach allen Seiten 

auf alles und jeden was sich bewegt.
Jetzt
übernehmen Sie das Pferd und führen es einige Runden im Kreis in beide
Richtungen und beobachten Sie dabei, wie sich das Pferd Ihnen gegenüber verhält. 

Auch hier gitl, hat es
seinen Kopf auf Höhe Ihrer Führhand, 

ist „bei Ihnen“ oder schaut es suchend in
die Gegend. 

Wie auch immer sich das Pferd zeigt, dessen Verhalten sollte Sie
ansprechen!

Die 4.
Brücke       „Die
Nähe zu diesem Pferd
gibt Ihnen ein gutes Gefühl“
Sie
führen das Pferd zum Putzplatz. 

Dort angebunden, lassen Sie sich
zeigen, dass es sich alle vier Hufe problemlos aufheben und reinigen lässt.
Danach
versuchen Sie selbst die Hufe zu heben. 

Versuchen Sie nie einem Pferd die Hufe zu
heben, 

ohne dass es Ihnen vom Besitzer/Anbieter vorgeführt wurde!
Gemeinsam
mit Anbieter oder auch alleine beginnen Sie das Pferd zu putzen 

und zu
striegeln. 

Versuchen Sie hierbei das Pferd an allen Körperteilen zu
berühren. 

Fahren Sie einfach mit der flachen Hand über Kopf, Ohren, Rücken,
Kruppe, Vor- und Hinterhand, Schulter, Schenkel, Beine. 

Bei
Wallachen versuchen
Sie den Hodensack zu berühren. 

Ein Wallach, der seine Kastration
problemlos verarbeitet hat, 

hat in aller Regel auch keine Probleme, wenn Sie versuchen, ihn an
dieser 

sensiblen Stelle zu berühren.
  
Besonders beim
Satteln und Trensen auf das Verhalten des Pferdes achten.
Auch
hier gilt, das gezeigte Verhalten sollte Sie ansprechen und nicht abschrecken!

Die 5.
Brücke        „Das erste gemeinsame Arbeiten
an
  der Longe, der erste gemeinsam Ritt“
Ein
gut gearbeitetes Pferd sollte von seinem Reiten auf beiden Händen problemlos longiert werden können.   

Lassen Sie sich vom Anbieter, die
dem Pferd vertrauten Kommandos erläutern.
Auch
hier gilt, erst dem Anbieter das Longieren vorführen lassen und erst danach selbst
Handanlegen!
Das
Pferd wird anschließend vom Anbieter in allen Grundgangarten auf beiden Händen vorgeritten.

Achten
Sie dabei besonders auch darauf, WIE der Anbieter auf „sein“ Pferd
steigt! Hierzu können Sie auf Nachfrage gerne erfahren, auf was Sie
besonders achten sollten!

  
Nie auf ein Pferd steigen, das Ihnen nicht vorgeritten wurde!


Steigen
Sie nach dem Vorreiten auf das Pferd und reiten es zur Probe. 

Lassen Sie sich dabei
ruhig an die Longe nehmen. 

Sprechen Sie aber vorher mit dem Longenführer die weitere Vorgehensweise ab.
 
Der zweite magische Moment!
Ihr
anfangs „gutes Gefühl“ sollte sich in den ersten Minuten im Sattel 

beim Probe
reiten bestätigen!
Der
Ausbildungsstand eines Pferdes ist wie er eben ist. 

Noch nicht Gelerntes kann einem gesunden Pferd
beigebracht werden.

Es macht auch sehr viel Spaß, sich mit „seinem“ Pferd weiter zu entwickeln!
Elementar wichtig ist aber, dass das Pferd im Kopf klar
ist,  

unverdorben durch die Aufzucht, 
das Anreiten 
und seine induvieduelle Ausbildung geganen ist!

Die 6.
Brücke       „Bauchgefühl
sagt ob Kaufvertrag
ja oder nein“
Nachdem
das Probereiten Sie in Ihrem „guten Gefühl“ bestätigt hat, 

sollten Sie nun Ihren
„besten Ratgeber“ zu Wort kommen lassen:

Ihr
Bauchgefühl!
Lassen
Sie die gesammelten Eindrücke über das Pferd und all seine Begleitumstände etwas sacken. 

Wenn es die Umstände zum Kauf
dieses Pferdes zu lassen,  schlafen Sie
eine Nacht darüber 

und entscheiden Sie am nächsten Tag, 
ob das Ihr Pferd werden
sollte oder eben nicht.
Hat
dieses Pferd Sie die Nacht über positiv beschäftigt, 

haben Sie beim Aufwachen
als erstes wieder an dieses Pferd gedacht, 

sollten Sie sich mit dem Anbieter in Verbindung setzen, 
um mit diesem die weitere Vorgehensweise zu
besprechen.
Wir
erleben auch immer wieder, 

dass besonders Menschen, 
die bereits seit langer Zeit
vergeblich „Ihr Pferd“ suchten, 

sich dann doch auch sehr spontan zu einer 
unmittelbaren
Kaufentscheidung entschließen. 

Auch das ist unserer Meinung nach völlig in Ordnung, 
so lange es dem induviduellen
Bauchgefühl entspricht!
Kommt es zum Kauf dieses Pferdes, sollte im
Kaufvertrag 

u. a. die Dopingerklärung zu finden sein.  
Der
Kaufvertrag sollte unter der Voraussetzung abgeschlossen werden, 

dass
die kleine ODER die
große Ankaufsuntersuchung, 

auch kleiner oder großer TÜV genannt, 
ODER
beide zusammen, 

in Abstimmung mit dem Tierarzt des Anbieters 
und dem
Tierarzt des
Käufers 

„als in  Ordnung“ befunden wird. 
Der Umfang der Ankaufsuntersuchungen immer nach Bedarf der Käufers.
Sollten die Ankaufsuntersuchungsberichte bereits vorliegen, 
sollten diese aber TOP-AkTUELL sein!
Vereinbaren
Sie mit dem Verkäufer, 

dass dieser Sie über die bisherigen
Trainingsarbeiten und über die Futter- und Weidegewohnheiten Ihres Pferdes möglichst detailiert in
Kenntnis setzt.
Lassen
Sie sich von kompetenten Versicherungsfachleuten über die vielfältigen
Möglichkeiten von Versicherungen für Ihr Pferd beraten und schließen Sie die
für Sie notwendig erscheinenden Versicherungen ab.
Bei
aller Sorgfalt und
Gewissenhaftigkeit beim Versuch alles Negative beim Kauf eines Pferdes
bereits im Vorfeld auszuschließen, 

dürfen Sie nie vergessen, 
dass auch
Pferde einer ständigen
Veränderung durch alle möglichen Einflüsse unterliegen. 
        

 Die 7. Brücke  „Nachhaltiges arbeiten und argerechtes Eingewöhnen meines neuen Pferdes“
Damit
das zwischen Ihnen und Ihrem neuem Pferd auch in Ihrer Stallung klappt, sollten
Sie sich qualifizierte Reitstunden auf Ihrem neuen Pferd von professionellen
Reitlehrern geben lassen.
Auch
muss das kompetente Korrekturreiten im Einklang mit dem Ausbildungsstand Ihres Pferdes gewährleistet sein.
Ohne
qualifizierte Reitstunden und ohne kompetentes Korrekturreiten ist es
nur eine Frage der Zeit, 

bis sich Fehler um Fehler zwischen Ihnen und
Ihrem Pferd einschleichen.
Bitte bedenken Sie, 
das nicht
nur Sie, sondern die gesamte Umgebung für Ihr neues Pferd fremd ist. Lassen Sie
Ihrem neuen Weggefährten die nötige Zeit sich einzugewöhnen, 

sich an den
Geschmack des neuen Futters, 

den Geruch der neuen Stallung, 
die neuen Stallkammeraden und vieles
mehr, zu gewöhnen.
Oft
sind die Pferde an ihrer neuen Stallung zwar physisch anwesend, 

aber ihre Seele
ist noch nicht „hinterhergekommen“.
Einfach
a bissl Zeit lassn, denn unser erfolgreiches Zauberwort bei 

der Aus- und Weiterbildung von
Pferden 

heißt schlicht und einfach:

 „GEDULD“!
Wie Sie sehen, ist Pferdkauf nach
wie vor Vertrauenssache,

 aber am wichtigsten dabei ist, sich selbst zu
vertrauen!
Ein italienisches Sprichwort
sagt, 

der Anbieter eines Pferdes braucht zwei Augen, 
der Käufer tausend!
Nehmen Sie diesen unverbindlichen
Ratgeber als Reiseführer über Ihre ganz persönlichen Sieben Brücken und lassen
Sie sich so zu Ihrem Traumpferd führen.
Mit reiterlichen Grüßen 
und
viel Erfolg 
mit IHREM Pferd!
Ihr 
PferdeSport Seitle 
Team
Unser
Ratgeber „Über Sieben Brücken musst du gehen, um dein Traumpferd zu kommen“,
ist Urheberrechtlich geschützt und darf nur für den privaten Gebrauch verwendet
werden. Vervielfältigungen oder anderweitige Veröffentlichungen sind nicht
gestattet. Alle Rechte liegen bei PferdeSport Seitle.